Bewerbungsabsagen: Das musst du wissen

Bewerbungen machen eine Menge Arbeit. Bei der Suche nach dem richtigen Jobangebot fängt es schon an und beim Absenden deiner Unterlagen hört es lange noch nicht auf. Wenn du eine Runde weiterkommst, steht die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch auf der To-Do-Liste. Plus Anfahrt, Einreichung des Urlaubstages und natürlich dem Besuch beim Friseur des Vertrauens. Klotzen statt Kleckern lautet die Devise. Schließlich geht es um deinen Traumjob. In so einer Bewerbung inklusive Vorstellungsgespräch stecken also gut und gerne eine halbe Woche Arbeitszeit. Umso ärgerlicher ist eine Bewerbungsabsage. Und noch unerfreulicher wird es, wenn nach und nach immer mehr Bewerbungsabsagen im Briefkasten landen. Was nun? Aufhören? Umsatteln? Weiter bewerben?

Vor diesen Fragen stehst du nicht alleine. Eine Bewerbungsabsage gehört zum Bewerbungsprozess, wie der Sand zum Meer. Direkt mit der ersten Bewerbung einen Glückstreffer zu landen, ist eher unwahrscheinlich. Außerdem zeugt es von Professionalität und Ehrgeiz, wenn du verschiedenen Unternehmen eine Chance gibst. Gleichzeitig öffnet das aber natürlich auch einer höheren Quote an Bewerbungsabsagen die Tür. Statt dich mit Selbstzweifeln zu quälen oder in blinden Aktionismus zu verfallen, kannst du diese vermeintlichen Rückschläge durch Bewerbungsabsagen sogar nutzen. Hier erfährst du deswegen nicht nur  die häufigsten Gründe für Bewerbungsabsagen, sondern bekommst auch Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um dieses Thema.

Lag es an der hohen Zahl an Bewerbern? Ist dein Anschreiben vielleicht nicht aussagekräftig genug? Solltest du lieber andere Stellenangebote ins Visier nehmen? Das Symptom Bewerbungsabsage kann viele Ursachen haben. Es gilt, die Richtige zu finden, damit du nach einer Flut an Absagen schon bald wieder bei Ebbe zu den Vorstellungsgesprächen laufen kannst. Und wer weiß: Vielleicht musst du dich in Zukunft sogar zwischen mehreren Jobs entscheiden? Damit dir das gelingt, gilt es jetzt allerdings erst einmal, die Gründe für Bewerbungsabsagen kennenzulernen.

  • Jobangebot zum Schein. Wusstest du, dass Unternehmen dazu verpflichtet sind, ein Stellenangebot auszuschreiben, auch wenn intern bereits ein Kandidat festgelegt wurde? In diesem Fall hast du nichts falsch gemacht. Auf zur nächsten Bewerbung!

  • Fehlende Berufserfahrung. Gerade bei Bewerbungsabsagen ohne die Einladung zum Vorstellungsgespräch gibt es häufig andere Kandidaten, die ein paar Jahre länger im Geschäft sind. Vielleicht gehst du nochmal auf die Suche nach Stellenanzeigen für Berufseinsteiger?

  • Fehlende Unterlagen. Die Vollständigkeit einer Bewerbung zeichnet sich vor allem durch das Vorliegen sämtlicher Arbeitszeugnisse aus. Der Personaler sollte deinen Werdegang nachvollziehen können. Überprüfe deine Bewerbungsunterlagen nach einer Absage deswegen immer auf Vollständigkeit.

  • Du erfüllst nicht oder nur teilweise die Kriterien der Stellenanzeige. Ob es Hard Skills, Soft Skills oder bestimmte andere Fähigkeiten sind: Achte in Stellenbeschreibungen immer auf Adjektive wie unbedingt, zwingend oder essentiell. Hier lohnen sich nur Bewerbungen, die das Anforderungsprofil erfüllen.

  • Viele geeignete Bewerber. Du hast ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch geführt und trotzdem eine Bewerbungsabsage erhalten? In der Regel bist du dann gegen einen mindestens ebenso qualifizierten Kandidaten angetreten und hast das Kopf-an-Kopf-Rennen verloren. Nächstes Mal hast du die Nase vorn!

FAQ Bewerbungsabsagen: Lies dich erfolgreich!

Auch wenn du jetzt die häufigsten Gründe für Bewerbungsabsagen kennst, stehen trotzdem Entscheidungen und Schritte an, die du im weiteren Bewerbungsprozess gehen musst. Deswegen ist es wichtig, professionell und strategisch zu planen. Dabei helfen dir die Tipps und Tricks in den Antworten rund um das Thema Bewerbungsabsagen.

#1 Kann man bei einer Absage den Grund erfragen?

Auch wenn sich viele Bewerber dabei komisch vorkommen: Den Grund für eine Bewerbungsabsage zu erfragen, zeugt von gesundem Ehrgeiz und kann dir bei deinen anderen Bewerbungen weiterhelfen! Allerdings bekommst du nicht immer eine ausführliche und ehrliche Antwort, da viele Unternehmen das Gleichbehandlungsgesetz im Blick haben und deswegen eher verhalten kommunizieren. Trotzdem: Wer nicht (höflich) fragt, der nicht gewinnt!

#2 Wie reagiert man auf eine Bewerbungsabsage?

Eine Absage geht zwar immer mit einem Gefühl der Ablehnung einher, aber hier lohnt sich der Schritt über den Tellerrand: Antworte zügig und freundlich. Außerdem kannst du dem Unternehmen anbieten, deine Daten für etwaige andere Vakanzen zu speichern. Diese Art von Networking hat dem einen oder anderen Kandidaten schon auf lange Sicht doch noch einen Job beschert.

#3 Was kommt zuerst: Absage oder Zusage?

Größere Unternehmen bearbeiten Bewerbungsunterlagen häufig nach einem Ampelprinzip. Rote Kandidaten erhalten schnelle Absagen, da grundlegende Kriterien nicht erfüllt werden. Grüne Kandidaten erhalten ebenfalls zügig Einladungen zu Vorstellungsgesprächen und gelbe Kandidaten bleiben meistens noch in der Reserve, falls die Grünen sich doch als Rot herausstellen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn es mal länger dauert, bist du noch im Rennen.

#4 Darf man sich nach einer Absage nochmal bewerben?

Sich auf dieselbe Stellenanzeige nach einer Ablehnung und weiterhin offener Vakanz mit den gleichen Erfahrungen und Fähigkeiten zu bewerben, ist leider oft vergebene Mühe. Entdeckst du dagegen nach ein paar Monaten oder auch Jahren persönlicher und beruflicher Weiterentwicklung ein passendes Stellenangebot der Firma, von der du einst eine Bewerbungsabsage erhalten hast, gilt: Den Mutigen gehört die Welt! Vielleicht klappt es dieses Mal.

#5 Wie reagiert man auf eine telefonische Bewerbungsabsage?

Im Gegensatz zu Bewerbungsabsagen per Mail, hast du am Telefon keine Zeit, dich ein paar Stunden abzulenken und die Enttäuschung zu verarbeiten, bevor du gelassen und freundlich reagierst. Deswegen solltest du am Telefon versuchen, dir trotzdem Zeit für deine Antworten zu nehmen und erstmal durchzuatmen. Auch mit dem Hörer in der Hand kannst es schaffen, einen Dank auszusprechen und dich nach den Gründen für die Ablehnung zu erkundigen.

Bewerbungsabsagen: So geht es weiter

Du hast den Grund für deine Bewerbungsabsage erfahren. Eine freundliche Mail an den Personaler geschrieben und dich für das Interesse bedankt. Vielleicht warst du auch eine Runde joggen und hast den Frust hinter dir gelassen. Ein wichtiger Tipp an dieser Stelle: Mach morgen weiter. Heute darfst du dir für deinen professionellen Umgang mit einer Bewerbungsabsage auf die Schulter klopfen. Du hast alles versucht, damit es beim nächsten Mal besser klappt.

Wenn du dann dein Programm nach einer Bewerbungsabsage beendet hast, kann es weitergehen mit deiner Suche nach dem richtigen Job. Vielleicht mit einer anderen Suchintention, neuen und frischen Unterlagen oder auch der Investition in ein tolles Bewerbungsfoto? Das Wichtigste ist nur, dass du weitermachst. Irgendwann wird es klappen. Viel Erfolg!